Muss ich einen Vitaminmangel befürchten?
Vor allem in der Karenzzeit und zu Beginn der Ernährungsumstellung kann man schnell den Eindruck bekommen unterversorgt zu sein. Wenig Gemüse und keine Früchte, die ja wahre Vitaminbomben sein sollen. Die auch sonst relativ eingeschränkte Ernährung lassen die Befürchtung wachsen einen Mangel zu bekommen.
Grundsätzlich gibt es kaum bekannte mit Fructosemalabsorption in Zusammenhang stehendene Vitamin- und Spurenelementmängel. Spätestens einige Wochen nach der Karenzzeit hat sich die Ernährung eingependelt. Je mehr man lernt was man verträgt, desto abwechslungsreicher kann man sich wieder ernähren.
Eine gewisse Achtsamkeit kann dennoch nicht schaden
Ein paar Dinge gibt es trotzdem zu beachten. Durch die Fructosemalabsorption ist die Darmpassage des Nahrungsbreis teilweise aufgrund von Durchfällen verkürzt. Dies kann dazu führen, dass Folsäure nicht ausreichend aufgenommen wird. Zudem dient die im Darm verbleibende Fructose Bakterien zur Nahrung, die sich stark vermehren können und damit eine Änderung der bakteriellen Zusammensetzung der Darmflora herbeiführen. Folsäure aus dem Stoffwechsel von Darmbakterien ist eine der Hauptquellen des Vitamins für den Menschen. Eine Änderung der Darmflora kann also zu einer verminderten Aufnahme von Folsäure aus bakterieller Quelle führen. Vor allem ab einem Alter von etwa 35 Jahren zeigen Patienten mit einer Fructoseintoleranz deutlich niedrigere Folsäurekonzentrationen im Blut.
Ein weiterer Mangel, der mit Fructoseintoleranz assoziiert wird, ist Zinkmangel. Zink ist ein wichtiges Spurenelement, das unter anderem eine tragende Rolle für das Immunsystem spielt. Zinkmangel kann sich unter anderem durch Infektanfälligkeit bemerkbar machen. Normalerweise nehmen wir ausreichend Zink mit der Nahrung auf, es scheint jedoch bei Fructosemalabsorption auch eine Störung der Zinkaufnahme zu geben.
In jedem Fall ist es wichtig, Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin zu halten. Befürchtet man an einem Mangel zu leiden, können diese einen beratend unterstützen und ein geeignetes Präparat empfehlen.
Ich fühle mich zunehmend depressiv, gibt es einen Zusammenhang mit der FI?
Bisher gibt es keine aussagekräftigen Studien über einen Zusammenhang zwischen Fructoseintoleranz und vermehrten Depressionen oder depressiven Verstimmungen. Wissenschaftler vermuten allerdings, dass es diesen geben könnte. Vor allem Frauen scheinen davon betroffen zu sein. Ursache könnte die im Darm verbleibende Fructose sein. Diese reagiert dort mit der Aminosäure Tryptophan, welche ein Hauptbestandteil des “Glückshormons” Serotonin ist. Das aus Fructose und Tryptophan entstehende Molekül kann nicht aus dem Darm aufgenommen werden. Es kommt zu einem Tryptophanmangel, der wiederum zu einem Serotoninmangel führt.
Diese Kettenreaktion kann womöglich die Ursachen für vermehrte depressive Stimmungen bei Menschen mit Fructoseintoleranz sein. Leider fehlen bisher aussagekräftige Studien und Forschungsergebnisse. Bei häufigen oder vermehrt auftretenden depressiven Phasen ist es in jedem Fall angeraten den behandelnden Arzt darauf anzusprechen.